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  • - Philosophiegeschichte zwischen Barock und Aufklarung
    av Sicco Lehmann-Brauns
    2 106,-

    Die Studie untersucht die Entstehung der modernen Philosophiegeschichte, wie sie sich im Ubergang vom Barock zur Aufklarung als philosophische Disziplin innerhalb des gelehrten Diskurses der historia literaria konstituierte. Die Auffassung, da Philosophie ein Produkt menschlicher Verstandestatigkeit sei und mit dem Denken der Griechen beginne, erweist sich dabei als Resultat eines Traditionsbruchs, mit dem die entstehende Aufklarung sich vom christlichen Aristotelismus der Schulphilosophie sowie von den platonisch-hermetischen Spekulationen der Schwarmer und Pansophen absetzte. In der Umbruchphase zwischen Barock und Aufklarung entsteht so der moderne philosophiegeschichtliche Kanon, der sich fundamental von der zuvor gultigen historischen Logik der Wissenschaftsgeschichte unterscheidet. Die Geschichte der Philosophie wird nun nicht langer als Sammelbecken unterschiedlich perfekter Ausformulierungen einer archetypischen Weisheit verstanden, sondern im Kontext der 'Entdeckung der geschichtlichen Welt' (E. Cassirer) als ein kontingenter temporaler Proze menschlicher Wissenschaftsentwicklung begriffen. Wie es zu dieser Entdeckung der Philosophiegeschichte kam und worin ihre wissenschaftsgeschichtlichen Implikationen bestehen, ist Gegenstand der Darstellung, die gegenuber der bisherigen Forschung verstarkt die Interdependenzen zwischen theologischem, philosophischem, rechts- und literargeschichtlichem Diskurs berucksichtigt.

  • - Lamberts semiotische Wissenschaft und ihre Diskussion bei Herder, Jean Paul und Novalis
    av Gesine Lenore Schiewer
    1 670,-

    In der Wissenschaftsgeschichte des 18. Jahrhunderts steht die deutsche Tradition sprachbasierter Erkenntnistheorie im Schatten der primar rationalistischen Stromungen. Der an Leibniz' Begriff der cognitio symbolica ebenso wie an den englischen Empirismus Bacons und Lockes anknupfende Ansatz gerat dabei in den Hintergrund, obwohl diese Traditionslinie, die sowohl rationalistische als auch empiristische Elemente vereinbart, bis zum Ende des 18. Jahrhunderts fortbesteht. Dies hat weitreichende Konsequenzen sowohl fur die Philosophie- und Literaturgeschichte als auch fur die literaturwissenschaftliche Detailforschung, da weder Herders Erkenntnistheorie noch die poetologischen Konzeptionen des 'Anti-Klassikers' Jean Paul und des Fruhromantikers Novalis ohne Kenntnis der theoretischen Voraussetzungen erklart werden konnen. Unter Auswertung empirisch belegbarer Quellen wie handschriftliche Nachlasse, Briefwechsel und Zitate wird die Entwicklung eines semiotischen Wissensbegriffs bis zu seinen Ursprungen im 17. Jahrhundert zuruckverfolgt und schrittweise nachvollzogen: Die theoretische Ausbildung erfolgt um 1760 durch den fur die Wissenschaftsgeschichte des 18. Jahrhunderts hochst bedeutsamen Philosophen und Naturwissenschaftler Johann Heinrich Lambert (1728-1777). Eine systematische und historische Analyse der zentralen Schrift Herders "e;Eine Metakritik zur Kritik der reinen Vernunft"e; aus dem Jahr 1799 ergibt, da Lamberts Ansatz in Herders Entwurf der Zeichenabhangigkeit allen menschlichen Denkens konsequent rezipiert wird. Schlielich mussen die poetologischen Konzeptionen Jean Pauls in der "e;Vorschule der Asthetik"e; und in Novalis' "e;Theoretischem Werk"e; in die genannte Traditionslinie eingebunden werden. Infolgedessen sind besonders die Begriffe des Witzes und der Ironie Jean Pauls sowie der romantische Kritik-Begriff Novalis', der seine Enzyklopadistik stutzt, wesentlich scharfer zu fassen als bisher.

  • - Literarische Konzeptionen von geselliger Kommunikation in Mittelalter und Fruher Neuzeit
    av Caroline Emmelius
    2 686,-

    Die komparatistische Studie unternimmt es erstmalig, Geselligkeit als soziale und diskursive Praxis zu bestimmen, indem sie die sozialen Konstellationen und kommunikativen Verfahren beschreibt, die gesellige Situationen kennzeichnen. Sie zeigt, dass sich grundlegende Prinzipien geselliger Interaktion schon in der mittelalterlichen Literatur ausbilden und dann im Verlauf ihrer literarischen Geschichte je neu konfiguriert werden. Die zentrale These lautet, dass literarische Entwurfe von Geselligkeit nicht ohne spezifische Ordnungsmuster auskommen konnen. Diese zeigen sich im Bereich der sozialen Interaktion z.B. als gesellige Spielregeln ebenso wie in der narrativen und disputativen kommunikativen Praxis. Im Zentrum der Untersuchung stehen neben Beispielen aus der mhd. Artusepik (Hartmanns Iwein, Strickers Daniel, Heinrichs von dem Turlin Crone) vor allem zwei Texte Giovanni Boccaccios (der fruhe Prosaroman Il Filocolo und das Decameron), an denen sich brennpunktartig Kontinuitaten und Bruche literarischer Geselligkeitsentwurfe zwischen Mittelalter und Fruher Neuzeit aufzeigen lassen. Exemplarische Ausblicke auf die europaische Boccaccio-Rezeption schlieen den Band ab. Die Studie leistet einen dezidiert literaturwissenschaftlichen Beitrag zur Erforschung vormoderner Kommunikationspraktiken, der den literarischen Charakter der geselligen Inszenierungen stets bewusst halt.

  • - Gattungstheorie und Gattungsgeschichte
    av Thomas Borgstedt
    3 180,-

    Die Arbeit entwirft ein Mehrebenenmodell kommunikativer Gattungen, das universalistische, soziale und historische Aspekte unterscheidet. Damit wird eine medientheoretische Ausweitung der Gattungstheorie und ein genuines Modell der Historizitat literarisch-kunstlerischer Gattungen vorgeschlagen. Exemplarisch durchgefuhrt wird dies am Beispiel der europaischen Geschichte des Sonetts von dessen mittelalterlicher ,Erfindung' am Hof Kaiser Friedrichs II. in Sizilien bis zum romantisch-modernen Sonettmodell August Wilhelm Schlegels. Die ,gattungstopische' Darstellung ermoglicht eine grundlegende Historisierung des Gattungsmodells: Neue Thesen zur Sonettentstehung, zu deren mediengeschichtlichen und numerologischen Voraussetzungen (mit Parallelen zur staufischen Herrschaftsarchitektur), und zur historischen Vielfalt der Gattungsentwicklung pluralisieren das uberkommene Bild der Sonettform. Als historische Paradigmen werden die mittelalterliche, kombinatorisch angelegte Sonettstanze, das fruhneuzeitliche epigrammatisch konturierte Sonett und das genuin moderne, an der Liedform und der formalen Tektonik orientierte, ,rationalisierte' Sonettmodell des 18. Jahrhunderts unterschieden. Ein eigenes Kapitel ist der petrarkistischen Tradition der deutschen Sonettistik der Barockzeit gewidmet.

  • - Zum Werk der Bollandisten. Ein wissenschaftshistorischer Versuch
    av Jan Marco Sawilla
    3 530,-

    Antiquarianismus ist eine gleichermaen aktuelle wie wissenschaftshistorisch belastete Kategorie. Nach Magabe des traditionellen ideengeschichtlichen Primats des Theoretischen und abgeschreckt von den sich damit assoziierenden monumentalen Formen galten die altertumskundlichen Bestrebungen des 17. Jahrhunderts lange Zeit als Ausdruck einer Krise der Historiographie, welche von den skeptizistischen Erwagungen Rene Descartes' ihren Ausgang genommen habe. Die Studie hingegen beruht auf der Hypothese, dass die Lebendigkeit, die von den Antiquaren der Zeit in das Feld des Historiographischen hineingetragen wurde, die Fundamente historiographischen Tuns in materieller und intellektueller Hinsicht nachhaltig veranderte. Die Studie stutzt sich auf gedruckte wie ungedruckte Materialien, die aus der Arbeit an den von dem Antwerpener Jesuiten Jean Bolland (1596-1665) begrundeten Acta Sanctorum hervorgegangen sind. Mit Blick auf die in jungerer Zeit an Kontur gewinnende Geschichte des Wissens"e; gilt die Aufmerksamkeit u.a. dem verwickelten Verhaltnis von editorischer Theorie und Praxis, den begriffsgeschichtlichen Konturen von Ausdrucken wie Quelle (fons) oder Denkmal (monumentum), der Charakteristik gelehrter Netze oder den publizistischen Implikationen der von den Bollandisten ausgefochtenen Kontroversen.

  • - Entdeckungen von Historie in der (nord)deutschen und europaischen Oper um 1700
    av Christian Seebald
    3 016,-

    Die vorliegende Studie fragt nach der Relevanz ,mittelalterlicher' Sujets in der Oper der fruhen Neuzeit und versucht mithin den Beitrag des Genres, das sich mit Blick auf seine humanistisch-renaissancezeitlichen Wurzeln gemeinhin eher als Sachwalter und Vermittler antiker (Stoff-)Traditionen darstellt, fur eine Rezeption des ,Mittelalters' als einer historischen Periode an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert zu bestimmen. Ihren Ausgangspunkt nimmt die interdisziplinar angelegte Untersuchung von einer ausgreifenden heuristischen Erschlieung entsprechender Stoffe und Werke an 15 bedeutenden Opernzentren im Reich, in Italien, Frankreich und England. Ein signifikantes Resultat dieser Bestandsaufnahme ist der speziell fur das norddeutsche Musiktheater um 1700 charakteristische Typus der ,dynastischen Mittelalteroper', der sich fur die Fragestellung und Perspektive der Arbeit als uberaus fruchtbar erweist und dem sich die detaillierten Analysen des Hauptteils in ihrer jeweiligen Zusammenschau von konkretem Libretto (Haupt- und Paratexte), Partitur, zeitgenossischer Inszenierungspraxis und kulturgeschichtlichen Kon-texten eingehend widmen. Dabei werden nicht nur die Verschiebungen aufgezeigt, die zwischen hofischer (Braunschweig, Hannover) und stadtischer bzw. stadtrepublikanischer (Hamburg) Reprasentations- und Memorialkultur zu Tage treten, sondern auch Spielraume des Dramma per musica - das im Anschluss an den aktuellen historisch-wissenschaftlichen Diskurs der Zeit auf das ,Mittelalter'als Ursprungs- oder Fruhraum der je eigenen Geschichte rekurriert - zwischen politisch motivierter Funktionsoper einerseits und genuiner Historienoper andererseits offengelegt.

  • - Telesio und die Naturphilosophie der Renaissance
    av Martin Mulsow
    1 966,-

    Im 17. Jahrhundert wird der Begriff der conservatio sui (Selbsterhaltung) durch Hobbes und Spinoza zu einem der philosophischen Leitkonzepte der Neuzeit. Doch wie ist es zu dieser Konjunktur gekommen? Das Buch verfolgt die Entwicklung des Begriffs innerhalb der Naturphilosophie der Renaissance, insbesondere bei Bernardino Telesio (1509-1588). Gegen die Interpretationen von Dilthey und Blumenberg und die Schlagworte von 'Stoa-Rezeption', 'Renaissance-Pantheismus' und '-Animismus' wird die Herkunft von Telesios Denken aus der Transformation des Aristotelismus seit dem 15. Jahrhundert vorgefuhrt. Ausfuhrlich die Kontexte von Medizin, Optik, Astronomie und Theologie berucksichtigend, schlagt die Studie einen Bogen von den 'Oxford Calculatores' und ihrer Rezeption in Italien bis zu den naturphilosophischen Metaphysikern von Patrizi, Bruno und Campanella. Begriffe wie Spiritus, Antiperistasis, Species oder Calidum innatum (Lebenswarme) stellen sich als Impulsgeber fur die philosophische Theoriearbeit dar. Und es wird deutlich: neuzeitliche Selbsterhaltung entsteht als 'defensive Modernisierung', namlich als Naturalisierung spiritualistischer Entwurfe im Norditalien des fruhen 16. Jahrhunderts.

  • av Johann Georg Wille
    4 250,-

    Johann Georg Wille (1715-1808), ein deutscher Kupferstecher aus Hessen, der sich 1736 in Paris niederlie, dort Mitglied der koniglichen Kunstakademie wurde und seine eigene Zeichenschule grundete, wurde bald zur zentralen Figur eines weitverzweigten Korrespondentennetzes, das sich von Paris aus uber ganz Europa erstreckte. Kunstler, die anschlieend in den Kunstakademien von Dresden und Wien als Lehrer unterrichteten, wurden in seiner Pariser Werkstatt ausgebildet. Sein Haus galt als wichtige Anlaufstelle vieler deutscher Parisreisender. Werke Johann Joachim Winckelmanns und Salomon Geners wurden durch seine Vermittlung in Frankreich eingefuhrt und ubersetzt, Gemalde von Anton Raphael Mengs und Christian Wilhelm Ernst Dietrich mit seiner Unterstutzung ausgestellt und verkauft. In diesem Sinne spielte der seinerzeit als "e;Voltaire de l'art"e; bezeichnete Kunstler eine grundlegende Rolle als Vermittler deutscher Kultur in Frankreich. Sein Briefwechsel enthalt die prazise Chronik seiner umfangreichen Beziehungen zu Deutschland, Italien, der Schweiz, Danemark, England usw. Er wirft ein bezeichnendes Licht auf die Soziabilitat der Aufklarung und stellt ein wichtiges Dokument zu den europaischen Kunst- und Kulturtransfers in der zweiten Halfte des 18. Jahrhunderts dar, das nicht nur die Bedingungen des Kunstmarktes, sondern auch die Literatur- und Buchgeschichte erhellt.

  • - Geld und Sprache bei Gottfried Wilhelm Leibniz, Johann Georg Hamann und Adam Muller
    av Eric Achermann
    1 680,-

    Welche Aufgaben kann die Literaturwissenschaft im interdisziplinaren oder kulturwissenschaftlichen Bereich erfullen, wenn die Zugehorigkeit der untersuchten Texte zur Literatur durch keinen Kanon garantiert ist? In einer umfangreichen Einfuhrung wird die Funktion der Topik auf diese Fragestellung hin bestimmt. Die Wahl der Topik hat zwei Grunde: erstens nimmt eine Reihe von traditionellen literarischen Fragestellungen auf das Phanomen der uneigentlichen Rede Bezug, zweitens schlagt diese durch ihre Zugehorigkeit zum System der Rhetorik eine Brucke zu einem wissenssoziologischen Kulturbegriff. Der Hauptteil von Werte und Worte liefert eine exemplarische Anwendung dieser theoretischen Uberlegungen auf den Topos des Geld-Sprach-Vergleichs. Im Anschlu an die Darstellung des okonomischen Denkens bei Leibniz, Hamann und Muller werden aus den wissenschaftshistorischen Implikationen der Theorien zu monetarem und sprachlichem Wert eine Reihe von Denkfiguren rekonstruiert, welche die Verbindung zwischen Nationalokonomie und Sprachtheorie kennzeichnen. Schlielich wird in einem zusatzlichen Abstraktionsschritt versucht, den Zusammenhang zwischen der Etablierung einer Ideologie des Asthetischen und derjenigen wirtschaftsliberaler Theoreme aufzuzeigen.

  • - A Study of the History of Symbolic Representation in Renaissance and Baroque Literature
    av Eva Knapp & Gabor Tüskés
    1 510,-

    The main aim of the work is to present emblematics in Hungary in its European context, and to show the reciprocal influence between that phenomenon and mainstream literature. The description of the theoretical and historical development in Hungary is supplemented by a series of case studies examining the effect of emblematics upon various literary genres. The final chapter analyzes the link between literary emblematics and the visual arts by looking at a specific example. As in most European countries, emblematics in Hungary is part of a complex labyrinth of literary modes of thought and expression. A relative poverty of theoretical writing went hand in hand with a considerable range of emblematic practice. The emblem proved to be a transitional form between the period when signs and motifs were regarded as having specific and fixed meanings and the modern period when we have developed a different and shifting concept of language and meaning. At the same time as emblems began to penetrate the more popular levels of national culture and literature, they also became more specialized. Hungarian emblematics used, for the most part, existing pictorial and textual combinations of pictures and texts. They employed the emblem notably in genres and texts of the genus demonstrativum, which referred to matters which were topical at the time.

  • - Ein fruhneuzeitliches Ego-Dokument im Spannungsfeld von Spititualismus, radikalem Pietismus und Theosophie
    av Friedrich Breckling
    1 666,-

    Der Band bietet die erstmalige Edition der handschriftlich uberlieferten Autobiographie des mystischen Spiritualisten und religiosen Nonkonformisten Friedrich Breckling (1629-1711), der, aus der Nahe von Flensburg stammend, recht fruh in Konflikt mit der ortsansassigen lutherischen Geistlichkeit geriet, aufgrund von Repressalien floh und den groten Teil seines Lebens in den Niederlanden verbrachte. Die Quelle, die in diesem Band detailliert kommentiert wird (Personen, Orte, Sachen etc.), enthalt nicht nur exakte genealogische Daten zu Brecklings familiaren Verhaltnissen, sondern gibt zudem u.a. Aufschluss uber die Beschaffenheit von Brecklings dichtem radikal-spiritualistischem Kommunikationsnetz. Brecklings Autobiographie bringt Licht in bislang ungeloste bibliographische Fragen sein Oeuvre betreffend und ist zugleich Chronik des zeitgenossischen Geschehens, listet weltgeschichtlich bedeutsame Daten (Kriege und Friedensschlusse, Ableben von Potentaten und Papsten u.A.) auf und kontextualisiert somit den Mikrokontext der personlichen Biographie mit der Makrostruktur der weltbewegenden Historie. Autobiographie, Chronik und apokalyptischer Traktat verbinden sich in dieser Schrift zu einer literarischen Mischgattung, die unter den fruhneuzeitlichen "e;Ego-Dokumenten"e;, die in den letzten Jahren zunehmend das Interesse der Forschung auf sich gezogen haben, eine wenn nicht einzigartige, so doch besondere Stellung einnehmen durfte. Detaillierte Register erschlieen das Werk.

  • - Konstitution und Geschichte einer textsortenbezogenen Sammelform bis ins erste Drittel des 18. Jahrhunderts
    av Werner Wilhelm Schnabel
    3 050,-

    Das Stammbuch gilt seit geraumer Zeit als facherubergreifendes Forschungsfeld par excellence. In den verschiedenen beteiligten Disziplinen zieht man den Gegenstand dabei allerdings in erster Linie als Quelle fur fachspezifische Fragestellungen heran, nicht als Erkenntnisgegenstand sui generis. Erstmals wird deshalb der Versuch unternommen, die verschiedenen Zugange und disparaten Ergebnisse systematisch aufeinander zu beziehen und in ein Gesamtkonzept einzubinden. Ausgangspunkt ist die Grundfeststellung, da es sich beim Album Amicorum um eine Sammelform fur spezifisch gebaute, situativ und funktional bestimmbare Texte handelt. Nachgegangen wird der Konstitution dieser Textsorte, die im Wittenberg Luthers und Melanchthons aus verschiedenen alteren Traditionslinien entwickelt wurde. Hier liegen auch die Ursprunge der Sammelform, die sich seit dem zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts etabliert hat. Unter steter Ruckbindung an kultur-, sozial- und mentalitatsgeschichtliche Kontexte werden die historische Entwicklung und Ausdifferenzierung von Sammelgegenstand und Sammelmedium verfolgt. Beide haben von Anfang an eine Reihe konkurrierender milieuspezifischer Auspragungen erfahren, die sich aber auch gegenseitig uberschneiden oder ineinander aufgegangen sind. Besonderes Augenmerk gilt der methodischen Unterscheidung von Aspekten der Textualitat, Medialitat, Pragmatik und Rezeption. Dadurch kann nicht nur kunftigen neuen Forschungsergebnissen ein systematischer Ort zugewiesen, sondern auch die jungere Form des >Poesiealbums< klarer als bisher in eine historische Kontinuitat gestellt werden.</body></html>

  • - Zum Zusammenhang von Naturphilosophie und Mystik in der fruhen Neuzeit am Beispiel Johann Arndts
    av Hanns-Peter Neumann
    1 670,-

    Johann Arndt (1555-1621), ein zu seiner Zeit zwar beruhmter, aber nicht unumstrittener lutherischer Erbauungsschriftsteller, greift in seinem Werk auf verschiedene naturphilosophische und mystische Traditionen zuruck, um die Streittheologie seiner Zeit hin zu einer Reformation christlicher Lebenspraxis zu uberwinden. Die naturphilosophischen Implikationen von Arndts Schriften haben in der bisherigen Forschung jedoch kaum Beachtung gefunden. Daher untersucht vorliegende Arbeit hauptsachlich den naturphilosophischen Hintergrund Johann Arndts. Dabei geben insbesondere die fruhen Schriften Arndts Aufschlu uber dessen Rezeption diverser naturphilosophischer Stromungen des 15./16. Jahrhunderts. Dazu gehoren sowohl der Neuplatonismus in der Pragung des Florentiner Philosophen Marsilio Ficino, als auch Pico della Mirandolas Theologia poetica Paracelsus' Philosophia Magna der nach letzterem benannte Paracelsismus und Heinrich Khunraths mystisch-theosophische Alchemie. Daruber hinaus wird die Frage aufgeworfen, inwiefern sich die bei Arndt vorfindlichen und von ihm verwerteten mystischen Quellen mit seinen naturphilosophischen und theologischen Ansichten vereinbaren lassen. Mit einer systematischen Darstellung des Zusammenhangs von Naturphilosophie und Mystik in der fruhen Neuzeit schliet vorliegende Studie, um damit einen Themenkomplex zu erschlieen, der fur das Verstandnis des religiosen Denkens und Fuhlens der fruhen Neuzeit unerlalich ist.

  • - Entstehung und Entwicklung eines fruhneuzeitlichen Buchtyps im deutschsprachigen Raum. Mit einer Bibliographie der Ratselbucher bis 1800
    av Heike Bismark
    3 186,-

    Die erste gedruckte deutsche Ratselsammlung, das sog. Straburger Ratselbuch gehort mit 39 erhaltenen Ausgaben und einer 280 Jahre wahrenden Druckgeschichte (um 1510-1789) zu den besonders erfolgreichen volkssprachlichen weltlichen Buchern der Fruhen Neuzeit. Die in der Sammlung enthaltenen Ratsel und Scherzfragen, die verschiedenen Titelholzschnitte sowie die sonstige Mituberlieferung geben Auskunft uber die vor allem in Burgertum und Adel zu suchende Zielgruppe des Buches. Bereits 1535 veranlasst dessen Beliebtheit den Prediger Johann Behem, als Gegenpublikation ein Christliches Ratbuchlein fur die Kinder zu konzipieren, welches eine eigene erfolgreiche Tradition des Christlichen Ratselbuchs begrundet. Spatestens mit dem neulateinischen Aenigmatum libellus des Johannes Lorichius, der 1540 etliche Ratsel der Straburger Sammlung ubernimmt und zugleich ein selbstandiges Ratselbuch kreiert, ist aus dem Bucherfolg ein Buchtyp 'Ratselbuch' entstanden, der 1602 mit Nikolaus Reusners Aenigmatographia den Durchbruch erlebt und dessen Vertreter zahlreiche oft als 'volkstumlich' apostrophierte Ratsel bis in die Gegenwart schriftliterarisch uberliefern. Fur die Geschichte des deutschen Ratsels stellt das Straburger Ratselbuch nicht nur das Bindeglied zwischen Mittelalter und Neuzeit dar, sondern fuhrt auch die Gattung 'Ratsel' einem neuen Medium, dem Buchdruck, zu.

  • - Volkssprachliche Kontroversen zwischen altglaubigen und evangelischen Theologen im 16. Jahrhundert
    av Kai Bremer
    2 096,-

    Es gibt eine Vielzahl germanistischer Studien zum Themenkomplex Streit/Streitkultur Die Anfange des medial vermittelten Streitens in der Volkssprache sind bisher aber nicht von literaturwissenschaftlicher Seite untersucht - anders als etwa von der historischen Dialoganalyse. Diese Lucke soll mit diesem Buch geschlossen werden. Deswegen stehen in seinem Zentrum rhetorikgeschichtliche Studien zu den Religionsstreitigkeiten des 16. Jahrhunderts. Im ersten Teil wird aus den Streitschriften selbst - sie sind als Textsorte der Polemik nicht Gegenstand rhetorischer Lehrbucher - deren rhetorische Physiognomie entwickelt. Es folgen drei darstellende Einzelfalluntersuchungen: 1. Der Streit um Martin Luthers Adelsschrift (1520), 2. der zunachst lateinisch, dann deutsch gefuhrte Streit um Friedrich Staphylus' Theologiae Martini Lutheri Trimembris Epitome (1558), 3. der Streit um Lucas Osianders Warnung Vor der Jesuiter blut durstigen Anschlagen (1585). Im zweiten Teil wird nach den Intentionen und Dimensionen der Religionsstreitigkeiten gefragt und eine kulturhistorisch-soziologische Einordnung vorgenommen. Im dritten Teil werden exemplarisch Konversionsberichte, Predigten, katechetische Texte, Lieder, Gebete und das Theater im Hinblick auf ihr religionspolemisches Potential untersucht. Abschlieend wird ein Ausblick auf den Fortgang der Religionsstreitigkeiten im 17. Jahrhundert gegeben.

  • - Studien zum Naturbegriff zwischen Empirismus und deduktiver Methode in der Schweizer Fruhaufklarung
    av Simone De Angelis
    2 400,-

    Diese Studien untersuchen auf wissenssoziologischer Basis den Natur- und Wissenschaftsbegriff sowie die naturwissenschaftliche Methode Albrecht von Hallers (1708-1777) in ihrer Entstehung im Rahmen des naturrechtlichen Denkens der Fruhaufklarung. Von Relevanz ist dabei Hallers Beziehung zum Newtonianismus Willem Jacob 'sGravesandes, der Newtons mathematische Naturwissenschaft experimentalistisch umdeutet und die wissenschaftliche Erkenntnislehre auf der "e;moralischen"e; Evidenz aufbaut. Dies bildet den Hintergrund fur Hallers Beurteilung der Hypothesen um 1750 und fur seinen dichterischen Neuansatz um 1730. Ausgangspunkt der Arbeit und bedeutend fur die Revolution des wissenschaftlichen Weltbildes ist die Newtondebatte in der Bibliotheque Italique von 1731/32. In der Nachzeichnung des Wandels des cartesianischen Begriffsystems wird das Scheitern der cartesianischen Kosmologie in ihren Akkomodationsversuchen an die Resultate der Newtonschen Weltmechanik aufgezeigt. Hallers Etablierung einer "e;positiven"e; Wissenschaft der Physiologie auf dem Grundbegriff der "e;Kraft"e;, seine neue Organismustheorie in der Irritabilitatslehre und seine embryologischen Studien erfolgen unter der Voraussetzung metaphysischer Annahmen uber die Normen der societas civilis, in der er lebte, und uber den "e;moralischen"e; Menschen und seiner Stellung in der von Gott nicht autonomen Natur. Der Zusammenschlu der Wissenschaften von der Natur und der Wissenschaften des Menschen, deren Analogie von der naturrechtlichen Matrix begrundet wird, liegt somit konstitutiv dem Hallerschen Verstandnis der Physiologie und ihrer sozialethischen Bedeutung zugrunde, die der glaubige Naturforscher gegen "e;neospinozistische"e; bzw. materialistische Naturinterpretationen verteidigt.

  • av Sandra Pott
    1 670,-

    Als "e;innerweltliche Askese"e; beschrieb Max Weber die reformierte Religion und Lebensfuhrung. Fur deutsche und "e;frankophone"e; Texte (Lehrbucher, Essays, Periodika, Reden/Rededramen, philosophische Romane) des ausgehenden 17. und des 18. Jahrhunderts zeigt diese vergleichende, literatur- und denkgeschichtliche Untersuchung, da die Beschreibung Webers zwar zutrifft, aber zu kurz greift: Wenn reformierte Gelehrte wie der Naturrechtler Jean Barbeyrac, der Prediger-Philosoph Jean Henri Samuel Formey, der Mathematiker Jean Pierre de Crousaz und der Mediziner-Dichter Albrecht von Haller "e;rationalen"e; Morallehren (Hugo Grotius, Samuel Pufendorf, Christian Wolff) zuneigten, dann bestand ihre Leistung darin, diese "e;empirisch"e; zu prufen, die "e;Bedrohung"e; durch die Skepsis abzuwehren und das Ergebnis in "e;angenehmer Form"e; zu verbreiten. Sie pflegten den Austausch mit Gelehrten unterschiedlicher Herkunft und Anschauung, traten fur Toleranz und fur die Vereinigung der protestantischen Kirchen ein. Deutsche Autoren wie Johann Christoph und Luise Adelgunde Victoria Gottsched teilten ihre Anliegen und folgten dem franzosisch-reformierten Vorbild. Christoph Martin Wieland aber kritisierte die "e;rationalen"e; Morallehren im philosophischen Roman - um sie als eine Denkmoglichkeit zu erhalten. Denn die "e;empirische"e; und gemaigte Aufklarung betrachtete sich bereits als durch radikale Philosophien gefahrdet. In der Literatur suchte sie eine Zuflucht.

  • - Drei Innsbrucker Dramen aus den Jahren 1576, 1577 und 1606
    av Stefan Tilg
    2 686,-

    Die heilige Katharina von Alexandria galt wegen ihres rhetorischen Sieges gegen funfzig heidnische Philosophen seit dem Mittelalter als eine Leitfigur christlicher Bildung. Ihre Legende lieferte auch den Stoff fur zahlreiche literarische Bearbeitungen. Die hier erstmals edierten Dramen sind die Hauptzeugnisse fur die spannende Rezeption des Katharinenstoffs auf der fruhen Buhne des Jesuitentheaters. Ausgehend von der Tragodie Catharina des belgischen Humanisten Gregoire de Hologne (ca. 1531-1594), stehen die Bearbeitungen von 1576 und 1577 am Beginn des jesuitischen Martyrerdramas, das in der Folgezeit die Buhne der Gesellschaft Jesu beherrschen sollte. Der enge Zusammenhang aller drei hier prasentierten Stucke war bis jetzt unbekannt, bei der zeitlichen Einordnung der Spieltexte und bei der Bestimmung ihres Verhaltnisses zueinander unterliefen zahlreiche Fehler. Dabei ergibt sich gerade aus der Abhangigkeit der spateren Texte von dem bzw. den fruheren eine bisher nicht gebotene Gelegenheit, die "e;Wanderung"e; eines Stucks durch verschiedene dramaturgische Stile und sich andernde historische Voraussetzungen zu beobachten. Dem kritisch herausgegebenen Text sind ein Similienapparat und eine metrische Ubersetzung beigegeben. Einleitung und Kommentar liefern die wesentlichen Informationen zur Einordnung und zum Verstandnis der Stucke.

  • - Funktionszusammenhange des Literaturbetriebs in Hessen-Darmstadt zur Zeit der Spataufklarung
    av Robert Seidel
    3 120,-

    Die Studie geht der Frage nach Konstituierung, Artikulation, Zielsetzung und Interferenz literarisch aktiver Gruppen in einem zeitlich, raumlich und sozial genau abgegrenzten Untersuchungsfeld nach. Exemplarisch wird fur die historische Region Hessen-Darmstadt (mit der Universitat Gieen und der Residenz Darmstadt als kulturellen Zentren) eine Rekonstruktion und sozialhistorische Analyse des sogenannten 'literarischen Lebens' zur Zeit der Spataufklarung und Empfindsamkeit unternommen. Der zugrunde liegende erweiterte Literaturbegriff bedingt die Auswertung umfangreicher, auch archivalischer Quellen, die von Schulordnungen und Berufungsakten uber Briefe, Zeitschriften und Kalender bis zum genuin literarischen 'Werk' eines Goethe oder Klinger, aber auch manches heute vergessenen Hofpoeten reichen. Nach den staatlichen Institutionen Gymnasium und Universitat, wo mit den burgerlichen Gelehrten die grote Tragergruppe der Literatur ausgebildet wurde, wendet sich die Untersuchung den volksaufklarerischen, verlegerischen oder kritisch-publizistischen Aktivitaten jener Intellektuellen zu, wobei problemorientierte Kurzportrats und ein langeres monographisches Kapitel zu Johann Heinrich Merck das fur diese Personengruppe symptomatische Spannungsfeld von Kompetenz, Motivation und Erfolgsdruck ausleuchten. Die im 18. Jahrhundert zunehmende Integration der hofischen Gesellschaft und der Frauen in die Strukturen des Literaturbetriebs lenkt den Blick zudem auf komplexere Phanomene wie Liebhaberauffuhrungen, kultische Dichterverehrung und empfindsame 'Inszenierungen' in mehr oder minder stabilen, von punktuell ubereinstimmenden Interessen geleiteten Gruppen. Es zeigt sich, da literarische Aktivitat im 18. Jahrhundert auf allen Ebenen in funktionalem Bezug zu den ubergeordneten Bemuhungen des Individuums um seine Identitatsfindung innerhalb der Standegesellschaft zu sehen ist.

  • - Rhetorisches Erzahlen zwischen Satire und Utopie
    av Andreas Solbach
    2 106,-

    Johann Beer (1655-1700) gilt in der Literaturgeschichte der Fruhen Neuzeit als der begabteste Nachfolger Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausens und zugleich als eines der groen Erzahltalente einer barocken und grotesken Menschlichkeit. Der musikalisch begabte Autor, dessen Eltern als Protestanten fruh aus Osterreich vertrieben wurden, erhielt eine grundliche musikalische Ausbildung im Benediktinerkloster in Lambach 1662-1665 und bei den Augustiner Chorherren in Reichersberg 1665-1669. Diese Ausbildung und das damit einhergehende Nebeneinander protestantischer und katholischer Traditionen sollte den Autor bis ans Ende seines Lebens deutlich pragen. Neben seiner Tatigkeit als Musiker und Musiktheoretiker in Weienfels verfat er mehr als zwanzig langere und kurzere Erzahltexte, die durch eine ungewohnliche Mischung aus brillanten Realitatspartikeln, grotesken Details, Obszonitaten und einem von Anfang bis Ende durchgehaltenen Willen zur padagogischen Belehrung charakterisiert sind. Die vorliegende Monographie versucht, die Vielgestaltigkeit seines Werks und dessen zum Teil paradoxen Konstruktionen durch eine narratologische Analyse miteinander vergleichbar zu machen. Es stellt sich dabei heraus, da Beer durch sein ganzes Werk hindurch Losungsentwurfe fur das Problem der Integration von delectare und prodesse formuliert, wobei er zwischen den Extremen misogyner Satire und rhetorisch ausgefeilter Erzahlstrategie in padagogischer Absicht oszilliert.

  • - Studien zu einer interkulturellen Konstellation
    av Gita Dharampal-Frick
    2 230,-

    Die Fruhe Neuzeit hat in den Geschichts- und Kulturwissenschaften ein eigenes Profil gewonnen. Die Buchreihe Fruhe Neuzeit dient der Grundlagenforschung in Gestalt von Editionen, Monographien und Sammelbanden. Sie strebt nicht die groraumige Uberschau an, die vorschnelle Synthese oder pratentiose Konstruktion, sondern nimmt den Umweg uber die Arbeit am Detail und die Erkundung verschutteter Traditionszusammenhange. Ein besonderer Akzent liegt auf Untersuchungen, welche die Grenzen der Fachdisziplin uberschreiten.

  • - Zur Rechts- und Staatsphilosophie der deutschen Fruhaufklarung
    av Frank Grunert
    2 096,-

    Das Problem der politischen Legitimitat wurde in der Philosophie des 17. und des beginnenden 18. Jahrhunderts uberwiegend als Frage nach der gultigen und allgemeinverbindlichen Begrundung von Normen verhandelt. Grundlegend waren dabei Naturrechtsvorstellungen, die sich in einem komplizierten Proze und daher erst relativ spat von der dominierenden Begrundungskompetenz der Theologie emanzipieren konnten. Die Studie will sich diesem Proze annahern, indem sie einen dreistufigen Diskussionszusammenhang rekonstruiert, der fur das ausgehende 17. Jahrhundert charakteristisch ist: Wahrend es zunachst um die kritische Wurdigung von dezidiert theologischen Legitimationsmustern (Veit Ludwig von Seckendorff, Valentin Alberti) geht, wird in einem zweiten Schritt deren Uberwindung durch eine sakularisierte Rechtstheorie vorgefuhrt (Hugo Grotius, Samuel Pufendorf). Dabei wird dem fur die deutsche Diskussion einflureichen Niederlander besondere Aufmerksamkeit geschenkt, gilt sein Werk doch seit dem Beginn der Aufklarung als unverzichtbare Etappe in der Enttheologisierung des Naturrechts. Erst mit dem Wirken von Christian Thomasius - ihm ist der letzte Schritt der Untersuchung gewidmet - kommt dieser Proze nach dessen eigener Einschatzung zu seinem Ende. Zudem erhalt der epochale Wandel in der Rechtsbegrundung durch Thomasius' dezidiert aufklarerisches Engagement neue Perspektiven, die er selbst zu einer eigenen Version des >aufgeklarten Absolutismus< ausbaut. Mit Blick auf die Verbindung von Normbegrundung und politischer Legitimitat geht es bei allen vorgestellten Ansatzen nicht nur um eine detailgenaue Analyse der theoretischen Mittel der Normbegrundung, sondern auch um die politischen Folgen und Funktionen, die sich in den Kontexten der jeweiligen Staatstheorien daraus ergeben.</P></body></html>

  • - Semantik der Vergesellschaftung im fruhneuhochdeutschen Prosaroman
    av Manuel Braun
    1 750,-

    Wie entwerfen fruhneuhochdeutsche Prosaromane Ehe, Liebe und Freundschaft? Wie verandern sich diese Entwurfe zwischen 1474 und 1556? Und wie lassen sich diese Veranderungen erklaren? Solche Fragen geht die Untersuchung uber eine systemtheoretische Rekonstruktion des Problemhorizonts und eine diskursanalytische Aufbereitung der Losungsstrategien an. Die Gesellschaft Oberdeutschlands beginnt sich um 1500 von stratifikatorischer auf funktionale Differenzierung umzustellen, was in literarischen Texten wie dem Fortunatus und im realhistorischen Geschehen fassbar ist. Das schwacht altere soziale Bindungen (Geschlecht, Verwandtschaft, Gemeinde, Genossenschaft), und erzeugt Bedarf an neuen Formen der Vergesellschaftung, dem sowohl Traktate als auch Romane Rechnung zu tragen suchen. Altere Romane entwerfen Ehe als Bundnis zweier Dynastien, wahrend diejenigen Georg Wickrams sich an den moralphilosophischen Ehediskurs anlehnen, der die gestiegene Komplexitat der Gesellschaft durch ein hierarchisches Ordnungsmodell wieder einzufangen sucht. Dagegen verleiht die Liebe - sie tendiert zur Passion- dem Einzelnen Halt, indem sie ihn in totalem Sinn an das geliebte Du verweist. Ein Seitenspross zur passionierten Liebe ist Freundschaft, die an die Stelle der Waffenhilfe unter Kriegern die empfindsame Kommunikation setzt. Die Arbeit leistet gleichzeitig einen Beitrag zur historischen Semantik und zur Literaturgeschichte der Fruhen Neuzeit.

  • - Von der Grundung bis in die ersten Jahre des Seniorats Johann Christoph Gottscheds
    av Detlef Doring
    1 750,-

    Der Band gibt erstmals eine ausfuhrliche Darstellung der Geschichte der Deutschen Gesellschaft in Leipzig von ihren Anfangen (1697) bis zu ihrer Erneuerung unter der Leitung von Johann Christoph Gottsched (ca. 1730). Da die Leipziger Gesellschaft das Vorbild fur die spatere Grundung zahlreicher gleichartiger Gesellschaften im gesamten deutschen Sprachgebiet abgab, ist die historiographische Erschlieung ihrer Entwicklung eine Voraussetzung fur die noch ausstehende intensivere Beschaftigung mit dem Sozietatstyp Deutsche Gesellschaft. In kritischer Auseinandersetzung mit der bisherigen Literatur wird gezeigt, da die Geschichte der Gesellschaft bis zum Auftreten Gottscheds keineswegs nur das eher belanglose Vorspiel der "e;eigentlichen"e; Historie der dann so beruhmten Sozietat gewesen ist. Eingehend wird die kulturelle Bedeutung der Oberlausitz als Heimat aller fruhen Mitglieder der Gesellschaft berucksichtigt. Es folgen Analysen der handschriftlich uberlieferten dichterischen Produktion der Gesellschaft und biographische Darstellungen zu ihren Mitgliedern. Den Schwerpunkt im zweiten Teil des Werkes bildet die Schilderung der von Gottsched initiierten, aber nicht allein von ihm getragenen Reform der Gesellschaft. Abschlieend wird ein Blick auf die Initiativen der erneuerten Sozietat gerichtet, die ihren Namen bald in Deutschland bekannt werden lieen. Die Untersuchung beruht weithin auf der Auswertung bisher kaum oder uberhaupt nicht herangezogener Quellen (Drucke und Handschriften). Einige der wichtigsten Stucke werden im Anhang des Buches ediert.

  • - Romaneskes Erzahlen zwischen Thomasius und Wieland
    av Florian Gelzer
    2 400,-

    Um 1700 verbreitet sich von Frankreich aus das Ideal des Galanten als stilistisches und ethisches Leitmodell in Europa. Dabei dient vor allem der Roman als Schule eleganter Lebensart. Die komparatistische Studie versteht sich als Baustein zu einer Kulturgeschichte des Galanten. Ausfuhrlich wird die Aufnahme des galanten Diskurses"e; in der deutschen Erzahlprosa nachgezeichnet: von den franzosischen Quellen (Scudery) uber Autoren wie Bohse und Hunold bis zu Weiterfuhrungen bei Christoph Martin Wieland. So entsteht ein Gesamtbild des romanesken Erzahlens"e; im 18. Jahrhundert.

  • - Die deutsche Rezeption des Basilius Magnus im Humanismus und in der Reformationszeit
    av Regina Toepfer
    3 540,-

    Diese Studie leistet Pionierarbeit in der Erforschung der Patristikrezeption im deutschen Humanismus. Auf der Grundlage samtlicher im 15. und 16. Jahrhundert im deutschen Sprachraum erschienener Drucke wird die Wirkungsgeschichte des Kirchenvaters Basilius Magnus (329-379) systematisch aufgearbeitet und historisch kontextualisiert. Die druckhistorischen, literaturwissenschaftlichen und uberlieferungsgeschichtlichen Analysen ermoglichen, die verschiedenen Facetten der Rezeption der griechischen Patristik in der Zeit des Umbruchs zwischen Spatmittelalter und Neuzeit zu erfassen. Motivationen und Verfahrensweisen von Druckern und Verlegern, Herausgebern und Ubersetzern sowie von Lesern und Besitzern werden sowohl fur die griechisch-lateinischen Editionen als auch fur die volkssprachlichen Ubertragungen anhand der Druckdaten, Paratexte und Benutzerspuren identifiziert. Unterschiedliche Rezeptionsstrange lassen sich nach sozialen Funktionsorten und Tragern, von Kloster und Kirche uber Schule und Universitat hin zu Bibliothek und Studierzimmer, diversifizieren. Diese Fallstudie liefert mit der detailliert dokumentierten Druckuberlieferung nicht nur ein unverzichtbares Instrumentarium fur die einschlagige Forschung, sondern korrigiert und differenziert zugleich grundlegend das geltende Bild der humanistischen Antikerezeption.

  • - Theatrale Kunst im Nurnberg des 17. Jahrhunderts
    av Markus Paul
    2 980,-

    Im Barockzeitalter zog nach Richard Alewyn ein bacchantischer Festzug durch Europa mit pomposen Theater- und Opernspektakeln im Schlepptau. Anders als weithin angenommen machte der Festzug allerdings nicht nur an den Hofen Station. Dies zeigt das erstmals dargestellte Beispiel der bislang unbekannten theatralen Kunst im Nurnberg des 17. Jahrhunderts, das die vorherrschende Auffassung von der furstlich gepragten Theaterkultur im Barock korrigiert und demgegenuber den Blick auf die lebendige reichsstadtische Festkultur dieser Zeit richtet. Im 17. Jahrhundert entwickelte sich im urbanen Raum eine Vielfalt theatralischer Prasentations- und Unterhaltungsformen, die im Rahmen eines paradigmatischen Aufrisses aufgezeigt werden: vom Ballett und Trauerspiel uber Schuldramen, Haupt- und Staatsaktionen sowie Hanswurstiaden bis hin zu Festspielen und Opernspektakeln - wobei Nurnberg langere Zeit die heimliche Opernhauptstadt unter den Reichsstadten im Suden Deutschlands war. Vielfach getragen vom Mazenatentum der Stadtobrigkeit und Grokaufleute bildete die theatrale Kunst einen wesentlichen Faktor im offentlichen Leben der Reichsstadt. Dies gilt sowohl fur die Gastspiele der Wandertruppen, das Schultheater oder die Opernauffuhrungen zu festlichen Anlassen als auch fur die (oft vernachlassigten) theatralen Kleinformen im Kreis geladener Gesellschaften. Beispiele aus all diesen Bereichen belegen, in welch hohem Mae Theater als offizielle Gebrauchskunst fur reprasentative und politische Zwecke instrumentalisiert wurde. Dies soll als Ansto und Beitrag zu einer Neubewertung der Reichsstadte als Zentren und Vermittler von Literatur, Musik und Theater im 17. Jahrhundert verstanden werden.

  • av Bernd Roling
    3 390,-

    Als Sohn judischer Eltern, der als junger Mann zum Christentum ubertrat, wurde Paulus Ritius/Paolo Ricci ( 1541), der Leibarzt der habsburgischen Kaiser und Freund des Erasmus von Rotterdam und Johannes Reuchlins, zu einem der wichtigsten Vermittler der italienischen Renaissancephilosophie in Deutschland. Seine Ubersetzungen aus dem Hebraischen, seine Arbeiten zur Beweistheorie und seine christianisierende Aufarbeitung der Kabbalah vereinigte Ricci zu einer eigenwilligen Philosophie, die der der christlichen Dogmatik eine rationale Rechtfertigung an die Seite zu stellen versuchte und den Forderungen des zeitgenossischen Averroismus, wie er an der Universitat zu Padua vertreten wurde, gerecht werden sollte. Riccis Werke, zu deren wichtigsten Autoritaten neben Averroes vor allem Giovanni Pico della Mirandola und Moses Maimonides wurden, brachten ihn in Konflikt mit den deutschen Universitaten und gipfelten in einer offentlichen Kontroverse um die Weltseele, die Ricci mit dem Theologen Johannes Eck austrug. Zum letzten Vorhaben seines Lebens wurde die Aussohnung von Katholiken und Protestanten, deren Scheitern Ricci endgultig zu einem akademischen Auenseiter werden lie. Riccis bewegtes Leben und seine ungewohnliche Karriere machen ihn zu einer der faszinierendsten Gestalten des 16. Jahrhunderts. Die Arbeit wurdigt seine Schriften und seine Bedeutung fur die Geistesgeschichte der Fruhen Neuzeit umfassend.

  • - Studien zur panagyrischen Casuallyrik am Beispiel des Dresdner Hofes Augusts des Starken (1670-1733)
    av Kerstin Heldt
    1 896,-

    Die Studie beschaftigt sich mit der hofischen Gelegenheitslyrik des 17. und fruhen 18. Jahrhunderts am Beispiel des Dresdner Hofes August des Starken. Erstmals wird der Gelegenheitslyrik an den regierenden Adel eine systematische Untersuchung gewidmet, die die sozialen, politischen und literarischen Zusammenhange dieser Gattung erhellt. Die Untersuchung basiert auf weitgehend unerschlossenen Quellen. Sie arbeitet mit fast 250 Gedichten den gesamten Textkorpus der an Friedrich August I. adressierten Casualgedichte auf. Auf Grund dieser regional, institutionell und zeitlich umgrenzten Fragestellung eroffnen paradigmatische Funktionsanalysen konkrete Einblicke in die Wirkungsabsichten und Funktionsmechanismen panegyrischer Casuallyrik an deutschen Territorialhofen um 1700. Die Casualdichtung erweist sich als ein Teilbereich der multimedialen Selbstdarstellung und Prachtentfaltung der hofischen Kultur, und sie ist als solcher der Reprasentation des Regenten als ein idealer Herrscher verpflichtet. Indem die Gedichte diese soziale Rolle zeichnen und auf den konkreten Adressaten projizieren, wird der Furstenspiegelcharakter panegyrischer Casuallyrik deutlich. Die Interpretationen reprasentativer Einzeltexte zeigen, da theologische, politische und asthetische Diskussionen der Zeit in panegyrische Casuallyrik Eingang finden. Erweisen sich die Gedichte aus dem Umkreis des Dresdner Hofes als eng an das tradierte Ideal des 'barocken Kriegsheros' gebunden, so rucken in Gottscheds Schaffen Zentralbegriffe der Wolffschen Sozial- und Staatstheorie in den Mittelpunkt der Regentenerziehung. Entgegen der verbreiteten Forschungsansicht wird die Panegyrik Gottscheds und der 'Deutschen Gesellschaft in Leipzig' als konsequente Weiterfuhrung des sozialreformerischen Programms der Fruhaufklarung erkennbar.

  • - Mit einem Essay zur Figur des Diogenes zwischen Kynismus, Narrentum und postmoderner Kritik
    av Niklaus Largier
    1 990,-

    Am Schicksal der Figur des Diogenes von Sinope, des beruhmten kynischen Philosophen der Antike, ist in hervorragender Weise die spatantike, mittelalterliche und fruhneuzeitliche Rhetorik des Exemplums darzustellen, sind doch samtliche Anekdoten, die uber das Leben des Kynikers berichten, moralisierende Exempelerzahlungen. Es lat sich so anhand verschiedener Kontexte, in denen die Exempla verwendet werden (Predigten, Lehrbucher, Fabeln, Geschichtsbucher), eine Logik des Exemplums rekonstruieren, die uns zugleich eine longue duree moralphilosophischer Rhetorik vor Augen treten lat. Dabei zeigt sich einerseits eine erstaunliche Kontinuitat, die bis ins spate 20. Jahrhundert reicht, und zugleich eine Vielfalt an Erzahlvarianten und Deutungsmoglichkeiten, anhand derer sich Traditionen der Allegorese, aber etwa auch der Ubergang vom pragmatisch-exemplarischen zum novellistisch-unterhaltenden Erzahlen neu verstehen lassen. Die vorliegende Studie sichtet und analysiert erstmals die breite und fast unuberschaubare Masse an Quellen des 4. bis 17. Jahrhunderts, die Diogenesanekdoten und -exempel uberliefern. Ein groer Teil dieser Quellen wird in der Arbeit ediert, ebenso eine von Diogenes handelnde, von Erasmus abhangige Historia des 16. Jahrhunderts. Die Texte dokumentieren die Faszination des Kynikers vor allem als moralphilosophische Exempelgestalt des Mittelalters und als Kulturkritiker der Fruhen Neuzeit. Sie machen zugleich das intertextuelle Feld fabar, in dem der Kyniker als kultureller Typus Gestalt annimmt und in dem er in Beziehung steht zu ahnlichen Figuren (Narr, Heiliger).

Gör som tusentals andra bokälskare

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