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  • av Rudolf Smend
    756,-

    Es ist ein beruhmtes Rarissimum in der Universitatsgeschichte, dass in Basel der Lehrstuhl fur die hebraische Sprache 144 Jahre lang (1588-1732) von einer einzigen Familie besetzt wurde: von Johannes Buxtorf aus Kamen in Westfalen, seinem Sohn Johannes II, seinem Enkel Johann Jakob und seinem Urenkel Johannes III. Die beiden Erstgenannten waren streitbare Vertreter der reformierten Orthodoxie in einer sich wandelnden geistigen und theologischen Welt und zugleich unter den Christen ihrer Zeit die besten Kenner des nachbiblischen Judentums. Ihre zahlreichen Werke, darunter eine Ausgabe der hebraischen Bibel mit rabbinischem Apparat sowie mehrere Lexika und Grammatiken des Hebraischen und Aramaischen, erschlossen den Theologen mehrerer Generationen die Methoden und Resultate der judischen Gelehrsamkeit. Der dritte und der vierte Buxtorf haben das ihnen uberkommene Erbe nicht wesentlich gemehrt, aber als hoch angesehene Personen in der Basler Universitat, Stadt und Kirche klug und erfolgreich verwaltet.

  • - Bibel, Koran und Islamentstehung im Spiegel spatantiker Textpolitik und moderner Philologie
    av Angelika Neuwirth
    466,99

    Der Koran ist noch immer nicht Teil des europaischen Wissenskanons, obwohl er tief in der biblischen Tradition verwurzelt ist. Er gilt weithin noch als exklusiv islamischer Text. Die kritische Bewertung seiner Beziehung zur Bibel und damit zur europaischen Tradition setzt seine Einbettung in die auch fur das spatere Europa formative - spatantike Kultur voraus, in die er sich theologisch innovativ einbrachte. Die groen Fragen der Zeit wurden nicht nur von Rabbinen und Kirchenvatern, sondern auch von der koranischen Gemeinde debattiert. Ihre besonderen Antworten verdienen daher als Beitrage zu einer neuen, sich intensiv in die laufenden Religionsdebatten einbringenden Theologie Beachtung. Die sich dabei abzeichnende Fokussierung des gesprochenen Wortes als der mageblichen Manifestation Gottes in der Welt kann nicht auerhalb des besonderen kulturellen Umfelds gesehen werden, in dem lokale Dichtung der arabischen Hochsprache bereits eine besondere Aura verliehen hatte. Der neue Blick auf den Koran erfordert jedoch gleichzeitig eine kritische Neureflektion unserer modernen - nie ganz unpolitischen - Philologien. Der Blick muss frei werden fur die Textpolitik des Koran, die den Prozess der Islamentstehung am ehesten erkennbar macht.

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