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  • av Lukas Huthmann
    1 350,-

    Die jüngst erfolgte Gründung einer Europäischen Staatsanwaltschaft bestätigt die Entwicklung, dass Strafrecht für die Europäische Union zu einem immer wichtigeren Rechts- und Politikfeld wird. Im Kontrast zu der steigenden Bedeutung des EU-Strafrechts steht das weitgehende Fehlen konzeptioneller Überlegungen. Weder von Seiten der Politik noch der Strafrechtswissenschaft lassen sich übergreifende Leitlinien für die Gestaltung des Rechtsbereichs im Spannungsfeld zwischen der EU-Ebene und der ihrer Mitgliedsstaaten erkennen. Vor diesem Hintergrund wendet sich Lukas Huthmann der Aufgabe zu, einen konzeptionellen Ansatz für die europäische Integration des Straf- und Strafverfahrensrechts zu entwickeln. Mit dem "EU-Strafverfassungsrecht" entwirft er in Grundzügen eine spezifische Perspektive, die dabei helfen soll, eine legitime weitere Entwicklung des Strafrechts in der EU sicherzustellen.

  • av Eilert Herms
    2 120,-

    Die aus Mitgliedern der Lateran-Universität, Rom, und der evangelisch-theologischen Fakultät Tübingen bestehende Forschungsgruppe "Ökumene in fundamentaltheologischer Perspektive" dokumentiert hier ihre jüngsten Arbeitsschritte. "Ordiniertes Amt" und "Kirchenrecht" werden nicht als isolierte Einzelthemen erfaßt, sondern im Ganzen der das fundamentum fidei, die Christusoffenbarung, explizierenden kirchlichen Lehre. In der jeweils eigenen Sicht beider Konfessionen auf dieses Ganze gründet die Differenz über Ursprung, Art und Autorität des ordinierten Amtes. Diese schließt direkt die Differenz bezüglich der Frage ein, wo die Befugnis, über Recht und Ordnung der Kirche zu entscheiden, liegt: entweder beim Episkopat unter seinem petrinischen Haupt oder bei landeskirchlichen Synoden. Dieser Hinweis betritt Neuland: "Sichtbare Einheit" gibt es nicht vorbei an der Bearbeitung der Differenz in Recht und Ordnung der Kirche. Aber Thema des Dialogs war sie noch nicht.

  • av Eike Götz Hosemann
    1 286,-

    Ehemänner, die Geld von den Geliebten ihrer Ehefrauen forderten; Richter, die so sprachen, als ließe sich der Wert ehelichen Zusammenlebens in Pfund und Shilling bemessen: Weniges am englischen Recht des bürgerlichen Zeitalters befremdete ausländische Beobachter so stark wie die Schadensersatzklage wegen Ehebruchs. Umstritten war die Klage allerdings auch in England selbst. Warum schrieb das Parlament die Klage 1857 gesetzlich fest? Und weshalb schaffte es sie erst 1970 ab? Eike Hosemann geht diesen Fragen nach. Er rekonstruiert die Geschichte eines Rechtsinstituts, in der sich Sexualmoral und Geschlechterrollen einer untergegangenen Epoche lebendig spiegeln - und die zugleich von einem weiterhin aktuellen Konflikt erzählt: dem Widerstreit zwischen dem kühlen wirtschaftlichen Blick auf die Ehe und dem Bestreben, sie jedweder monetären Bewertung zu entziehen.

  • av Konstantina-Antigoni Poulou
    1 440,-

    Vertrauen ist gut, ist Kontrolle besser? Ein zentraler aktueller Diskurs im EU-Recht kreist um das Verhältnis zwischen der Vertrauenswürdigkeit der Mitgliedstaaten in Bezug auf die rechtmäßige Umsetzung und Anwendung des Unionsrechts einerseits und der Notwendigkeit von Eingriffsmaßnahmen auf EU-Ebene zur Verteidigung der Unionswerte andererseits. Die Erosion der Rechtsstaatlichkeit durch mitgliedstaatliche Maßnahmen rückt allerdings die Frage nach den Grenzen, des diesen Mitgliedstaaten entgegenzubringenden Vertrauens in den Vordergrund. Wo endet die Autonomie der Mitgliedstaaten, über die Durchsetzung der Unionswerte souverän zu entscheiden, und wann ist eine zentrale Reaktion durch die EU angezeigt? Konstantina Poulou untersucht die Rechtsnatur des gegenseitigen Vertrauens anhand des Primärrechts, seinen Zusammenhang mit der Rechtsstaatlichkeit(skrise) und bewertet das "Waffenarsenal" der EU zur Wahrung der Rechtsstaatlichkeit.

  • av Christoph Lutge
    1 286,-

    Gerade in schwierigen Zeiten ist eine realistische Perspektive auf Wirtschaft und Ethik wichtig. Gerade wenn viele Menschen Illusionen nachhängen, besteht die Gefahr, dass zentrale Antworten auf wirtschaftsethische Grundfragen der Marktwirtschaft in Vergessenheit geraten oder ganz verlorengehen. Christoph Lütge behandelt solche Grundfragen wie jene nach Gerechtigkeit oder Wettbewerb, widmet sich aber auch neuen Problemstellungen wie etwa: Welchen Stellenwert haben experimentelle Forschungen für die Ethik? Welche wirtschaftsethischen Fragen stellen sich im Zuge der Digitalisierung sowie der künstlichen Intelligenz? Welche ethischen Herausforderungen bringt das autonome Fahren mit sich? Entlang solher und weiterer Fragestellungen wird aufgezeigt, was eine realistische Wirtschaftsethik zu klassischen und aktuellen gesellschaftlichen Debatten beitragen kann.

  • av Felix Dressel
    1 196,-

    Mit dem Anschluss Hamburgs an den Norddeutschen Bund geriet der historische Freihandel Hamburgs durch eine einheitliche Zollpolitik des Norddeutschen Bundes erheblich in Gefahr. Hamburg musste sich fragen, ob es im Interesse der Stadt lag, eine umfangreiche Freihandelszone (einen sog. Freihafen) einzurichten und, falls ja, ob und in welchem Umfang das politisch durchsetzbar wäre. Einige sprachen sich explizit und vehement gegen den Freihafen aus, andere dafür. Die Diskussion berührte (verfassungs-)rechtliche Fragen, aber auch wirtschaftliche und politische Aspekte. Felix Dressel stellt die Rolle der Handelskammer Hamburg bei der Verteidigung des Freihafens in den Mittelpunkt. Er analysiert ihre Aktivitäten im Hinblick auf die prinzipielle Beibehaltung und die verfassungsrechtliche Absicherung des Freihafens und widmet sich dann dem Beitrag der Kammer zur einfachgesetzlichen Umsetzung des Freihafenkonzepts. Dabei werden sowohl die handelskammerinternen als auch gesetzgeberischen Entscheidungsprozesse transparent gemacht und nachvollziehbar dargestellt.

  • av Erasmus Gaß
    2 516,-

    In der vorliegenden Studie widmet sich Erasmus Gaß der Redaktionsgeschichte der Landeroberungserzählungen in Jos 9-12. Die in Jos 9-11 zugrundeliegende Tradition wurde mehrmals dtr. überarbeitet, wobei vor allem der südliche Eroberungsfeldzug in Jos 9-10 das Wachstum von Dtn reflektiert. Erst spät wurden priesterliche Ergänzungen in Jos 9 eingetragen, durch die das Bündnis mit den Gibeonitern vor einem priesterlichen Kontext erklärt wurde. Die Königsliste in Jos 12 verwendete zunächst eine Liste mit westjordanischen Orten. Erst später wurden die ostjordanischen Amoriterkönige Sihon und Og vorangeschaltet. Offenbar arbeiteten viele Redaktoren an Jos 9-12, worauf nicht nur der verwendete Idiolekt und die Bezüge zu Dtn, sondern auch die Überschüsse und Abweichungen der griechischen Texttradition hinweisen. In den untersuchten Texten zeigt sich, wie vor allem dtr. Redaktoren ihre theologischen Konzeptionen eingebracht haben.

  • av Reinhard Gregor Kratz
    600,-

    In diesem Werk behandelt Reinhard Gregor Kratz die Rolle der Tora im sogenannten "makkabäischen" Aufstand gegen den seleukidischen König Antiochos IV. im 2. Jahrhundert v. Chr. Zu diesem bedeutenden Ereignis der judäischen Geschichte hat die althistorische Forschung in jüngerer Zeit wegweisende Arbeiten vorgelegt, die den in jüdischen Quellen erhobenen, zentralen Vorwurf des Religionsverbots und der Religionsverfolgung relativieren. Offen bleibt die Frage der Tora, die in jüdischen Quellen als entscheidendes Movens des Geschehens erscheint, und wie sich das Gesetz des Mose zu den "väterlichen Gesetzen" verhält, die in seleukidischen und jüdischen Quellen erwähnt werden. Diese Lücke versucht Reinhard Gregor Kratz zu füllen und wirft damit ein neues Licht auf die Hintergründe und Motive des makkabäischen Aufstandes und zugleich auf das Thema der Begegnung zwischen Judentum und Hellenismus.

  • av Michael Droege
    1 210,-

    Die disziplinäre Identität des Steuerrechts und seiner Wissenschaft wird nicht nur durch seinen Gegenstand, sondern vor allem auch durch die Methode seiner Erschließung bestimmt. Ein sachgerechtes Verständnis dieses Teilrechtsgebietes bedingt somit auch ein anspruchsvolles Methodenverständnis, das sowohl die Herausbildung einer entsprechenden Dogmatik als auch deren Handhabung in der konkreten Entscheidungsfindung umfasst.

  • av Katarina Kolak
    1 746,-

    § 615 BGB wird nahezu einhellig als sog. Anspruchserhaltungsnorm eingeordnet. Sie erhält den Vergütungsanspruch des Dienstleistungsschuldners in Ausnahme zu § 326 Abs. 1 S. 1 BGB aufrecht. Ob diese - bislang kaum hinterfragte - Einordnung zutreffend ist, stellt Katarina Kolak auf den Prüfstand. Sie unternimmt den Versuch, ein neuartiges Erklärungskonzept für die systematische Einordnung und Rechtsnatur der Norm zu entwickeln. Dazu beleuchtet sie das systematische Verständnis der Norm sowohl rechtshistorisch als auch unter dem Blickwinkel allgemeiner leistungsstörungsrechtlicher Grundlagen. Die Autorin gelangt zu dem Ergebnis, dass es sich bei § 615 S. 1 bzw. S. 3 BGB um eine eigenständige Anspruchsgrundlage handelt, die die Geltendmachung des vertraglichen Vergütungsanspruchs unter Durchbrechung der synallagmatischen Verknüpfung von Dienstleistungs- und Vergütungspflicht ermöglicht.

  • av Eberhard Schmidt-Aßmann
    1 596,-

    Wie sich die Verwaltung fortgesetzt neuen Lagen gegenübersieht, so ist auch die verwaltungsrechtliche Dogmatik ständig mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Erfahrungen aus der Corona-Pandemie, etwa beim Umgang der Verwaltung mit den Unsicherheiten wissenschaftlichen Wissens, unterstreichen das. Neue Erfahrungen und Entwicklungsanstöße müssen aufgefangen und ihrerseits systematisch verarbeitet werden. Eberhard Schmidt-Aßmann untersucht das beispielhaft in vier zentralen Bereichen der verwaltungsrechtlichen Dogmatik: Rechtsquellen, Rechtsformen, Rechtsschutz und Organisationsrecht. Er zeigt Engführungen der überkommenen verwaltungsrechtlichen Methode auf und arbeitet Reformnotwendigkeiten heraus. Besonderer Wert ist auf die Einbeziehung des Unions- und Völkerrechts unter Einschluss der Erscheinungen des soft law und ihrer unsicheren Bindungsansprüche gelegt. Insgesamt geht es auch in der neuen, wesentlich erweiterten Auflage um das Konzept einer Dogmatik, die die Anforderungen an Stabilität und Flexibilität angemessen balanciert.

  • av Sebastian Golla
    986,-

    Ohne IT-Sicherheit wäre die digitalisierte Gesellschaft nicht funktionsfähig. Jedoch sieht sich die angewandte IT-Sicherheitsforschung, die einen wichtigen Beitrag zur Gewährleistung der IT-Sicherheit leistet, erheblichen rechtlichen und vor allem strafrechtlichen Risiken ausgesetzt. Praktikable und zugleich strafrechtstheoretisch tragfähige Lösungsansätze bestehen indes bislang allenfalls in Ansätzen. Dieser Band widmet sich einer wissenschaftlichen Aufarbeitung. Er ist aus einem Workshop am Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum entstanden und wurde von diesem gefördert.

  • av Hendrik Klinge
    1 946,-

    Was ist das Gute? Was bedeutet es, dass eine Handlung moralisch geboten ist? Anders als die normative Ethik fragt die Metaethik nicht danach, welche Handlungen konkret gut oder geboten sind, sondern danach, was mit diesen Ausdrücken überhaupt gemeint ist. Wie es ihrer Herkunft aus der analytischen Philosophie entspricht, ist sie damit wesentlich sprachanalytisch ausgerichtet. Hendrik Klinge diskutiert verschiedene Ansätze der Metaethik von theologischer Warte aus und bezieht ausführlich Entwürfe einer dezidiert religiös ausgerichteten Metaethik ein. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Werk des amerikanischen Religionsphilosophen Robert Adams. Durchgehende Frage der Studie ist, wie eine theologische Metaethik mit dem Phänomen des religiösen Pluralismus umgehen sollte: Reden Gläubiger und Nicht-Gläubiger über dasselbe, wenn sie vom Guten und Gebotenen sprechen? Abschließend präsentiert Klinge selbst einen Vorschlag für eine theologische Metaethik im Zeitalter des Pluralismus und deutet an, wie diese konkretisiert werden könnte.

  • av Tobias Häner
    2 490,-

    Ironie und Ambiguität spielen in neueren Untersuchungen und Kommentaren zum Ijobbuch eine nicht unbedeutende Rolle. Tobias Häner macht diese beiden Aspekte des Texts zum Mittelpunkt seiner Studie. Übertreibungen und das Ausmaß an Wiederholungen stellen in der Prologerzählung Anzeichen von pragmatischer Unaufrichtigkeit dar, die auf Endtextebene die ironischen Gehalte in den weiteren Buchteilen vorbereitet. Im poetischen Teil des Buches sind ironische Sinnspitzen vor allem in den Ijobreden zu verorten. Intradiegetisch werden dabei durch teilweise leicht verfälschte Zitate und Anspielungen die Argumente der Freunde rhetorisch untergraben, extradiegetisch lässt sich eine Ironisierung der Gebetssprache der Psalmen ausmachen. In den Gottesreden wird dagegen umgekehrt Ijob zum Ziel der Ironie, die zusammen mit den Ambiguitäten auf die Begrenztheit menschlichen Erkenntnisvermögens verweist.

  • av Ruben Zimmermann
    2 126,-

    Der vorliegende Band präsentiert Artikel aus unterschiedlichen Perspektiven und Disziplinen, die aus Vorträgen auf fünf Mainz Moral Meetings zum Thema "Zeit und Ethik" erwachsen sind. Hierbei werden Grundfragen zum Zeit-Ethik-Geflecht thematisiert und im Dialog mit Texten der Antike auch neue Perspektiven für gegenwärtige Handlungsfelder (z. B. die Klimakrise) gewonnen.

  • av Christian Ruckert
    2 596,-

    Die Digitalisierung durchdringt zunehmend alle Lebensbereiche. Dies hat zur Folge, dass immer mehr und immer genauere Informationen über Personen und Geschehnisse in digitaler Form vorliegen. Diese Daten sind auch für die Strafverfolgung von Bedeutung und werden von den Strafverfolgungsbehörden mittels verschiedener technischer Eingriffsmaßnahmen erhoben und von den Strafgerichten als Beweismittel verwertet. Die damit einhergehenden Grundrechtseingriffe müssen auf eine gesetzliche Rechtsgrundlage gestützt werden können und die Beweiswürdigung durch die Strafgerichte muss den Besonderheiten von digitalen Daten als Beweismittel Rechnung tragen. Christian Rückert untersucht, welche Vorgaben und Leitlinien sich dabei für die Erhebung, Verwertung und Beweiswürdigung von digitalen Daten im Strafverfahren aus dem Verfassungs-, Europa- und Strafprozessrecht ergeben.

  • av Lars P. Feld
    1 426,-

    Die geburtenstarken Jahrgänge gehen in den wohlverdienten Ruhestand, Arbeitskräfte fehlen. Wie angesichts des demografischen Wandels künftig die Renten und Pensionen gezahlt werden, ist unklar. Zu den Lösungsvorschlägen gehört auch eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit; in der Professorenschaft ist Bereitschaft zur freiwilligen Längerarbeit überproportional groß. Die bestehenden, ökonomisch sinnvollen Regelungen lassen diese bereits zu; die Praxis an den Universitäten ist jedoch höchst heterogen. Der interdisziplinär angelegte Band beleuchtet die maßgeblichen Aspekte des Beamten-, Hochschul-, Europarechts und der Rechtsvergleichung sowie die volkswirtschaftlichen Auswirkungen einer potenziellen Anpassung des Ruhestandsalters. Mit konkreten Vorschlägen aus juristischer und ökonomischer Perspektive entwickeln die "Augsburger-Freiburger Thesen" das bisherige Recht praxistauglich weiter.

  • av Thomas Frisch
    1 820,-

    In seinen Philosophischen Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit operiert Schelling nicht unter Voraussetzung einer bestimmten Metaphysik, sondern geht den systematischen Implikationen eines starken Freiheitsbegriffs nach, wie ihn schon Kant gefordert hatte. Thomas Frisch zeigt, dass Schelling den Begriff der Freiheit in ein im Kern realistisches System einbindet, welches das Subjekt von determinierenden Zwängen vorausliegender Prinzipien vollständig freisetzt, ohne das idealistische Kerninteresse der Objektivität von Wahrheit und Wissenschaft aufzugeben. Im Zentrum steht die Interpretation des Abschnitts zur 'formellen Freiheit', der sich als Antwort auf die freiheitsskeptischen Argumente der analytischen Philosophie avant la lettre verstehen lässt.

  • av Johanna Werpers
    1 286,-

    Die im Wahlprüfungsrecht maßgebliche Norm, Art. 41 GG, schreibt die Fokussierung auf die nachträgliche Wahlprüfung nicht vor. Insbesondere verbietet sie nicht die Überprüfung von Wahlfehlern bei der Listenzulassung im Zeitpunkt vor der Wahl. Johanna Werpers zeigt diese Offenheit des Gesetzes anhand einer kritischen Bestandsaufnahme zur seit jeher bestehenden praktischen Handhabung des Wahlprüfungsverfahrens sowie anhand einer umfassenden (Neu-)Interpretation des maßgeblichen Begriffs der Wahlprüfung aus Art. 41 GG. Den Schwerpunkt der Arbeit bilden dabei systematische Erwägungen durch eine umfassende Analyse der Stellung des Wahlprüfungsverfahrens im Rechtsschutzgefüge des Grundgesetzes. Anschließend unterbreitet die Autorin einen Vorschlag für die praktische Umsetzung des Wahlprüfungsverfahrens vor der Wahl in Bezug auf die Nichtzulassung von Landeslisten politischer Parteien.

  • av Marius Müller
    1 666,-

    Um eine Rechtsverweigerung zu vermeiden, kann in grenzüberschreitenden Zivilverfahren Rechtsschutz durch einen Staat erforderlich werden, der an sich keine Zuständigkeit vorsieht. Marius Müller untersucht dieses Phänomen der Notzuständigkeit auf breiter rechtsvergleichender Grundlage. Dabei beschränkt er sich nicht auf die Erläuterung der geschriebenen Notzuständigkeiten des Unionsrechts, sondern zeigt auf, wann auch in europäischen Binnensachverhalten ein Bedürfnis für eine Notzuständigkeit bestehen kann und wie diesen Konstellationen begegnet werden sollte. Ferner wird das autonome Recht umfassend analysiert und ein Leitfaden für die Ausübung der Notzuständigkeit entworfen. Auf dieser Grundlage deckt Marius Müller abschließend Optimierungspotenziale auf und unterbreitet konkrete Handlungsvorschläge für eine rechtsaktübergreifende und kohärente Ausgestaltung der Notzuständigkeit im europäischen Recht sowie eine mögliche Kodifizierung im autonomen Recht de lege ferenda.

  • av Kyra Klocke
    1 986,-

    Die Stellung von Außenseitern im System der Tarifautonomie zählt zu den umstrittensten Fragen des kollektiven Arbeitsrechts. Inwieweit Tarifverträge nicht nur für Mitglieder, sondern auch für Außenseiter Wirkung entfalten dürfen, hängt davon ab, was man unter Tarifautonomie versteht. Eine in Schrifttum und Rechtsprechung weit verbreitete Ansicht sieht in der Mitgliedschaft sowohl den Grund als auch die Grenze tarifautonomer Rechtsetzungsmacht. Auf dieser Grundlage geraten Rechtsnormen mit Außenseiterwirkung unter Druck. Kyra Klocke setzt sich kritisch mit dem Verständnis der Tarifautonomie als kollektiv ausgeübte Privatautonomie auseinander. Sie zeigt auf, dass sich diese Sichtweise nicht auf die Verfassung stützen kann und begründet einen prima facie personell umfassenden Schutzbereich der Tarifautonomie. Auf diese Weise räumt sie sowohl dem Gesetzgeber als auch den Tarifvertragsparteien neue Spielräume ein. Die Arbeit wurde mit dem Promotionspreis des Freundeskreises der Juristischen Fakultät der Martin-Luther-Universität für die beste Doktorarbeit des Jahres 2022 und mit dem Hugo Sinzheimer Preis 2023 ausgezeichnet.

  • av Jan Dietrich
    1 286 - 2 346,-

  • av Christoph Althammer
    1 270,-

    Der Band versammelt die Beiträge des 3. Regensburger Forums für Prozessrecht. Vertreter aus Wissenschaft und Praxis widmen sich darin Zukunftsfragen des Einsatzes künstlicher Intelligenz aus einer zivilprozessualen Perspektive. Im Mittelpunkt steht neben den Einflüssen künstlicher Intelligenz auf die richterliche Entscheidungsfindung auch das allgemeinere Phänomen der Digitalisierung des Verfahrensrechts. Neben der rechtspolitischen Sinnhaftigkeit bestimmter technischer Neuerungen und möglichen Anwendungsfeldern, werden auch verfassungsrechtliche Grenzen algorithmenbasierter Anwendungen aufgezeigt, sowie Konkurrenzen zu tradierten Prozessmaximen erörtert. Die im Band enthaltenen Diskussionsbeiträge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums geben einen lebhaften Diskurs der betrachteten Themenkomplexe wieder.

  • av Niklas Andree
    1 606,-

    Innovation ist eine wichtige Antriebskraft für Wohlstand und Wachstum. Innovationsförderung ist deshalb ein zentrales Ziel der Wettbewerbs- und Fusionskontrollpolitik. Allerdings ist Innovation bislang nicht hinreichend in die Wettbewerbstheorie integriert. Dies erschwert die Analyse von Innovationseffekten in der Fusionskontrolle. Niklas Andree bereitet die ökonomischen Grundlagen für ein besseres Verständnis von Innovation und Innovationswettbewerb auf und macht sie für die Fusionskontrolle nutzbar. Dazu entwickelt er einen neuen Analyseansatz, um Significant Impediments to Effective Innovation Competition zu erfassen. Er zeigt anhand von Fallstudien, dass dieser direkte SIEIC-Test in der Praxis der Europäischen Kommission bisher nicht hinreichend zur Geltung kommt, und macht Reformvorschläge.

  • av Hermann Deuser
    440,-

    Dass die modernen Wissenschaften und die Religion (bzw. Theologie und Religionsphilosophie) über dieselbe Wirklichkeit sprechen, muss wieder neu gelernt werden. Mit dem Pragmatismus der American Philosophy, vor allem C.S. Peircegesagt: Real ist das, was auf unmittelbarer Wahrnehmung beruht und allen Bestimmungen vorausliegt. In der Fluchtlinie dieser Überzeugung erörtert Hermann Deuser die Religion als den ursprünglichsten Realitätszugang, der in symbolischen Formen (religiös, ästhetisch, philosophisch) lebendig und bestimmbar wird. Er zeigt, dass in der Realität selbst schon wohnen muss, was sie uns zu erkennen gibt. Seine Argumentation gewinnt ihre Kontur in Auseinandersetzung mit einer phänomenologischen Begründung des Wissenschaftsbegriffs (Eilert Herms); der Verhältnisbestimmung von Magie und Heiligem (Hans Joas); von Säkularität und Sakralität in gegenseitiger Erschließung (Jürgen Habermas); von Gleichzeitigkeit als zeichentheoretischer Transformation der sakramentalen Realität und Gotteserfahrung (Søren Kierkegaard; Charles Sanders Peirce). Die Überlegungen münden in eine Bestimmung des Theodizee-Begriffs in Auslegung der Kosmologie des Hiobbuches.

  • av Nina Benz
    1 816,-

    Der Zweite Zivilsenat des BGH fungiert im Gesellschaftsrecht als "Motor der Rechtsentwicklung". Nina Benz spürt der Rolle des Gesetzgebers im Zusammenspiel mit der Judikative nach und untersucht seine Reaktionsmöglichkeiten auf judikative Rechtsfortbildung. Dabei stehen zwei Leitfragen im Vordergrund: Sollte richterliche Rechtsfortbildung überhaupt jemals kodifiziert werden? Und falls ja: Nach welchen Kriterien sollte der Gesellschaftsrechtsgesetzgeber die Fälle auswählen, die er kodifiziert? Hierfür nimmt die Autorin die jüngere Gesellschaftsrechtsgeschichte in den Blick und zieht einen Vergleich zur Kodifikation der Geschäftsleiterpflichten im UK Companies Act. Sie versteht Rechtsprechungskodifikationen als Maßnahmen der Kodifikationspflege und entwickelt Leitlinien, an denen sich der Gesetzgeber orientieren kann. Die Arbeit wurde mit dem Serick-Preis 2023 der Universität Heidelberg ausgezeichnet.

  • av Antonia Schlicht
    1 516,-

    Antonia Schlicht untersucht die Rolle von Compliance-Entscheidungen in umweltvölkerrechtlichen Vertragswerken. Sie beleuchtet, wie völkerrechtliche Verträge dadurch informell fortentwickelt werden und welche Auswirkungen dieser Sachverhalt auf das Verfassungsrecht hat. Wie kann das Verfassungsrecht mit dem modernen Völkerrecht umgehen und welche Rechtswirkung kommt den Entscheidungen der Compliance Committees zu? Die Autorin analysiert insbesondere Art. 59 GG und den Begriff der auswärtigen Gewalt. Dabei identifiziert sie "Legitimationslücken". Abschließend werden praktische Lösungsvorschläge zur Überbrückung der identifizierten Lücken entwickelt. Antonia Schlicht schlägt für die nationale Ebene Maßnahmen zur Verbesserung der inneren Organisation, der Arbeitsweise und des Zusammenwirkens aller Gewalten vor und entwickelt auch Lösungsvorschläge für die internationalen Verfahrensabläufe.

  • av Yves-Junior Manzanza Lumingu
    1 276,-

    Mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) verpflichtet der Gesetzgeber deutsche Unternehmen, bei ihrer geschäftlichen Tätigkeit, vor allem aber auch bei der geschäftlichen Tätigkeit ihrer Zulieferer, auf Umwelt- und Sozialstandards zu achten. Insbesondere sollen menschenwürdige Arbeitsbedingungen für alle Arbeitnehmer in den globalen Lieferketten deutscher Unternehmen gewährleistet sein. Das Schutzgut "menschenwürdige Arbeit" wird vom LkSG an völkerrechtlichen Gewährleistungen orientiert. Bei näherer Betrachtung ist es jedoch vom Völkerrecht für die praktische Normanwendung nicht hinreichend konturiert und muss anhand des deutschen Rechts und seiner historischen Entwicklung bestimmt werden. Das deutsche Verständnis von menschenwürdiger Arbeit wird jedoch von anderen Rechtsordnungen - wie ein Blick auf die Demokratische Republik Kongo zeigt - nicht uneingeschränkt geteilt. Die das LkSG prägende deutsch-europäische Sichtweise ist geeignet, die tatsächliche Effektivität des Gesetzes infrage zu stellen.

  • av Haimo Schack
    1 440,-

    "Die dynamische Entwicklung des Kunstrechts ist ungebrochen. Zu den aktuellen Problemfeldern gehören Non-fungible Token (NFT, ¿ Rn 26 f.), digitale Kunst (¿ Rn 298 ff.), die Restitution von Kolonialgut (¿ Rn 522 ff.) und die Rechtsdurchsetzung (¿ Rn 660 ff.). Die Literatur zu Einzelaspekten des Kunstrechts hat weiter zugenommen, doch sind umfassendere Darstellungen dieser vielschichtigen Materie immer noch selten. Das vorliegende Werk will Handbuch und anregende Lektüre zugleich sein. Das umfangreiche Künstler- und das Entscheidungsverzeichnis legen Zeugnis von der prallen Lebenswirklichkeit ab. Das Werk befindet sich auf dem Stand der Mitte Dezember 2023 verfügbaren Rechtsprechung und Literatur." (Aus dem Vorwort) "Man kann dem Autor nur ungebrochene Begeisterung für "Kunst & Recht" und damit dem Werk noch viele weitere Auflagen wünschen, denn es ist unwahrscheinlich, dass "seinesgleichen" so bald wieder zu sehen resp. Zu lsen sein wird." Walter H. Rechberger Kunst und Recht (KUR) - 2 (2021), 151-153 "Für alle, die sich mit dem Kunstrecht befassen wollen oder müssen, bleibt das Buch auch in der Neuauflage unverzichtbar." Grischka Petri ZuM 2018, 479-480

  • av Philipp Koepsell
    1 426,-

    Die Exekutive befolgt Gerichtsentscheidungen, die gegen sie ergangen sind, freiwillig. Von dieser Prämisse gehen zumindest die Gerichte in Deutschland schon seit über einem Jahrhundert aus und bezeichnen den Staat in diesem Sinne als "Ehrenmann". Spektakuläre Fälle der jüngeren Vergangenheit haben diese Idealvorstellung jedoch tief erschüttert: Die Exekutive missachtete Urteile und widersetzte sich offen dem Entscheidungsvollzug. Eine überzeugende Antwort auf solchen exekutiven Ungehorsam blieben Gerichte und der Rechtsstaat insgesamt schuldig. Ob und wie sich der Rechtsstaat gegenüber dieser Herausforderung als resilient erweisen kann, untersucht Philipp Koepsell, indem er diverse rechtliche Instrumente analysiert, mit Lösungskonzepten ausländischer Rechtsordnungen vergleicht und bewertet. Das hierdurch entstehende Gesamtbild legt Potenziale sowie Synergien offen, aus denen der Autor zehn Regeln ableitet, deren Befolgung zur Lösung des Problems exekutiven Ungehorsams beitragen kann.

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