Om Eine Sekunde wie ein ganzes Leben
Urlaub. Die schönste Zeit des Jahres. Für mich immer eine Zeit der gechillten Muse. Doch dieser Urlaub ist anders. Er ist mehr als sonderbar. Er fühlt sich eher wie ein praller, vollgestopfter Wäschesack an. Dabei sollte er doch erholsam und fluffig wie ein seidiges Schaumbad sein. Doch Pustekuchen! Nicht nur das ich immer wieder in meine schräge Vergangenheit abdrifte, nein, auch mein Mann taucht ständig, völlig unverhofft auf. Sie denken, das wäre nichts Besonderes? Nun ja, mein Mann Dariusz ist tot. Seit zwei Jahren. Plattgewalzt von einem LKW, während er auf dem Weg war, sich Zigaretten zu besorgen. Ein Umstand, den ich ihm bis heute nicht verziehen habe. Weder das Rauchen, noch das er tot ist. Was will er? Gerade jetzt, wo ich das Gefühl habe, mein Leben würde sich endlich langsam wieder normalisieren. Natürlich weiß ich, dass ich meinen Mann nicht wirklich sehe. Das wäre ja zu gruselig oder ich wäre verrückt. Bin ich aber nicht. Dennoch frage ich mich, warum mein Gehirn mir ausgerechnet jetzt, in meinem Urlaub, diesen üblen Streich spielt. Was will es damit erreichen? Mein Name ist Kornelia Korn und die Antwort offenbart sich mir, am Ende dieser zwei Wochen, die sich letztendlich anfühlen wie eine einzige popelige Sekunde. Eine Sekunde, die so lang wie ein ganzes Leben ist.
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