Om Fantasien im Bremer Ratskeller
In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus.
Wilhelm Hauff: Fantasien im Bremer Ratskeller. Ein Herbstgeschenk für Freunde des Weines
Just in der Nacht des ersten Septembers steigt Schlag zehn Uhr ein eifriger Zecher die breiten Stufen des Bremer Ratskellers hinab. Der alte Ratsdiener warnt ihn vor den Weingeistern, die stets in dieser Nacht aus ihren nassen Fässern steigen. Bacchus tobt nackt und feist mit den zwölf Aposteln und der Jungfrau Rose beim Besten was der Rheingau zu bieten hat. Der Bremer Roland gesellt sich steinern zu der Runde und schwärmt von Onkel Karl dem Großen, während er versehentlich Beulen in die Becher drückt. Ein herrliches Trinkgelage!
Stuttgart (Franckh) 1827.
Textgrundlage ist die Ausgabe:
Wilhelm Hauff: Sämtliche Werke in drei Bänden. Nach den Originaldrucken und Handschriften. Textredaktion und Anmerkungen Sibylle von Steinsdorff, München: Winkler, 1970.
Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt.
Neu herausgegeben und mit einer Biografie des Autors versehen von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021.
Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott.
Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt.
Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH
Über den Autor:
1802 als Sohn eines Regierungssekretärs in Stuttgart geboren, studiert Wilhelm Hauff Theologie in Blaubeuren und schreibt als flammender Burschenschaftler erste Gedichte. Nach einer ausgedehnten Bildungsreise nach Paris, Brüssel, Hamburg und Berlin wird er Redakteur des Cotta'schen »Morgenblattes«. Innerhalb von gut zwei Jahren entstehen drei umfangreiche Romane, sieben Novellen einige Gedichte und vor allem zwölf Kunstmärchen, die seinen Ruhm bis heute begründen. Am 18. November 1827 stirbt Wilhelm Hauff im Alter von 25 Jahren innerhalb weniger Tage an einer Infektionskrankheit.
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