Om Genetik und Zahnhalteapparat
Parodontitis ist eine multifaktorielle Erkrankung, für die mehrere Risiko- und Anfälligkeitsfaktoren im natürlichen Verlauf der Parodontitis vorgeschlagen werden. Ein Risikofaktor für Parodontitis ist ein (umweltbedingter, verhaltensbedingter oder biologischer) Faktor, der in der Regel in Längsschnittstudien durch eine zeitliche Abfolge bestätigt wird. Das Vorhandensein eines solchen Faktors erhöht direkt die Wahrscheinlichkeit des Auftretens der Krankheit, während das Fehlen eines Risikofaktors diese Möglichkeit verringert. In einer klassischen Längsschnittstudie über den natürlichen Verlauf der Parodontitis fanden Loe et al. heraus, dass bei Personen mit schlechter Mundhygiene und fehlendem Zugang zu zahnärztlicher Versorgung einige schnell erkranken, während andere nur wenig oder gar nicht erkranken. Diese Unterschiede waren entweder auf unerkannte Umweltfaktoren oder auf Unterschiede in der Krankheitsanfälligkeit der einzelnen Personen zurückzuführen. Da die Anfälligkeit des Wirtes durch genetische Variationen beschrieben werden kann, hat sich die Parodontologie in jüngster Zeit auf die Quantifizierung des genetischen Risikos und die Ermittlung spezifischer Genvarianten konzentriert, die die Krankheitsanfälligkeit bestimmen.
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