Om Les bienveillantes
Die Weltkriegsmemoiren eines deutschen SS Mannes waren der Überraschungserfolg in Frankreich im Herbst 2006 und wurden schließlich mit dem Prix Goncourt gekrönt. Littell wagt eine neue ästhetische Dimension im Umgang mit der Barbarei. Sein Vertrauen in die Möglichkeiten des Erzählens bewahren seinen Roman vor der Banalisierung und Trivialisierung des Bösen durch die Literatur. Max Aue ist als Freiwilliger aus ideologischen Gründen der SS beigetreten. Er ist kultiviert, intelligent, studiert, homosexuell. Er überlebt Stalingrad, nimmt in der Ukraine an Judenermordungen teil, ist in Auschwitz. In Paris trifft er auf Ernst Jünger und ist später in Berlin bei Hitler im Führerbunker; seine Biographie ist eine Verdichtung vieler Lebensläufe. Selbstherrlich und offensiv erzählt der Täter von seinen Verbrechen. Seine Erinnerungen sind keine durch spätere Reue bedingte Lebensbeichte, sondern vielmehr eine Art Rechenschaftsbericht.
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