Om Preußische Jugend zur Zeit Napoleons
»Mein Leben erscheint mir nicht wichtig genug, um es mit allen seinen Einzelheiten auf den Markt zu bringen. Auch habe ich noch nicht lange genug gelebt, um mir den rechten Überblick zutrauen zu dürfen. Ich werde vielmehr nur erzählen, wo die Geschichte ihren Durchzug durch mich hielt.« So erklärte sich im Frühjahr 1839, als er seine Erinnerungen niederzuschreiben begann, der dreiundvierzigjährige Landgerichtsrat Karl Immermann zu Düsseldorf, den man in ganz Deutschland als einen hochstrebenden Dramatiker, kundigen Bühnenleiter und namentlich als einen großen Meister im humoristisch-phantastischen Roman und Vers-Epos schätzte. Und diese Sätze waren keine Verneigung heuchelnder Bescheidenheit. Er wollte wirklich nur ein Stück deutscher Volksgeschichte schreiben; selbst da, wo er von seinen Knabenerlebnissen sprach, wollte er zeigen, wie »die Geschichte ihren Durchzug durch ihn hielt«. »Denn die großen Ereignisse entspringen zwar nicht selten in einem großen Haupte, ihren Leib aber bekommen sie immer nur aus den Elementen und deren Infinitesimal- Teilchen.«
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