Om Terrakotten aus Pergamon
In den Jahren 1973¿1993 wurden im Rahmen der Stadtgrabung in der Wohnstadt Pergamons auch rund 5.400 Terrakottafragmente ausgegraben, die in der Mehrzahl vermutlich als Hausinventar gedient haben und überwiegend aus der hellenistischen Epoche und der römischen Kaiserzeit stammen. 1030 thematisch äußerst vielfältige Stücke wurden für den Katalog dieser Arbeit ausgewählt. Für die Einordnung der nun komplett und ausführlich vorgelegten Stadtgrabungsterrakotten wurden viele ältere und neuere Terrakotten aus anderen Grabungen in Pergamon in die Betrachtungen einbezogen. Der Band erhält so eine Übersicht über die Themen und Kontexte der bekannten pergamenischen Terrakotten. Die in der Stadtgrabung gefundenen Terrakotten sind Ausdruck einer regen städtischen Produktion und Nachfrage. Die Göttermutter (Kybele) ist die am häufigsten abgebildete Gottheit, gefolgt von Aphrodite- und Erosdarstellungen und Bildern des dionysischen Themenkreises. Wichtige Gottheiten wie Asklepios und Athena, denen die größten und bedeutendsten Heiligtümer in der Stadt geweiht waren, waren in der wohnstädtischen Koroplastik ein auffällig nachrangiges Thema. Für die Terrakotten der Stadtgrabung konnte eine Reihe von Vergleichsstücken aus anderen Regionen ermittelt werden, von Myrina über Athen bis Unteritalien. Besonderes Augenmerk liegt in diesem Buch auf den überaus engen Verbindungen zur Sepulkralkoroplastik Myrinas.
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