Om Unternehmen als autopoietische Systeme
Die moderne Systemtheorie mit ihren radikal-konstruktivistischen Ansätzen hat Hochkonjunktur: Ihre Anwendung hat bereits in zahlreichen sozialwissenschaftlichen Disziplinen eine ganze Reihe von fruchtbaren Diskussionen ausgelöst. Umso erstaunlicher ist es daher, dass die Betriebswirtschaftslehre sich bislang bei der Nutzung dieser wissenschaftlichen Theorieinnovation stark zurückhält. Die vorliegende Arbeit konzipiert Unternehmen mit Hilfe der modernen Systemtheorie Niklas Luhmanns als autopoietische Systeme und überprüft exemplarisch für den Bereich der strategischen Managementtheorie, inwieweit sich aus einer derartigen Konstruktion neue Erkenntnisse für die wissenschaftliche Forschung ergeben. Da jede Anwendung der Luhmannschen Systemtheorie zwangsläufig auch etwas über den Anwender verrät, ergeben sich aus dieser Analyse als ein Nebenprodukt einige interessante Aspekte über den Status der Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft. Dabei zeigen sich nicht nur die Ursachen für die beschriebene Scheu im Umgang mit konstruktivistischen Denkansätzen sondern auch grundlegende Problemfelder dieser Wissenschaftsdisziplin in der Abgrenzung zwischen Theorie und Praxis.
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