Om Die Frivolitäten des Herrn von D.
Eigentlich hatte mich nur der Regen ins Olympia getrieben. Ich wollte nicht lange bleiben und nahm ein Promenoir, um einen Black and White zu trinken. Seltsam, wie mich an diesem Abend das gemalte Lächeln, die absurden Hüte, die aufreizenden Parfüms anwiderten. Ich konnte nur das nackte Elend sehen, das sich darunter verbarg. Und versank vor den Bettelnden, den Provokanten, den Ironischen, die sich um das Almosen von ein bißchen Liebe oder einem Geldstück bemühten, ganz in Bitterkeit. Da legte sich eine Hand auf meine Schulter. Wie wohl das plötzlich tat, in dieser traurigen Stunde die Hand eines Freundes zu fühlen. Ich hatte meinen Freund Cornavon lange nicht gesehen. »Nehmen Sie mir es nicht übel, Cornavon, Sie wissen, die Traurigkeit macht undankbar.« »Sie kamen sicher auch, um die Jenny Gilbert tanzen zu sehen?« »Wer ist das?« »Sie werden sehen. Sie tritt gleich auf.« Wir gingen in die Proszeniumsloge. Das weichfließende, hochgeschlitzte korallrote Kleid gab der schlanken Plastik und der wollüstigen Grazie der Tänzerin prachtvollen Ausdruck. Hier hatte wahrhaft die Natur ein Äußerstes getan, das Meisterstück einer Frau zu bilden. Der Hut aus Straußenfedern schattete über einer klaren Stirn und einem Paar Augen voll dunklem Licht und starkem Leben. Wir waren hingerissen.
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